BWV 449 | Dich bet ich an, mein höchster Gott! |
1. |
Dich bet ich an, mein höchster Gott! Der du mich hast regieret Und gnädiglich von Jugend auf geführet Aus vieler Angst, Gefahr und Not; Gib, dass mein Sinn zum rechten Ziel sich lenke Und ich allzeit mein Ende wohl bedenke. |
2. |
Zuvörderst wollst du meine Schuld mir väterlich vergeben, lass mir allzeit in meinem Herzen schweben, was dein Sohn Jesus hat erduldt, damit er mich in seine Wunden senke und so mein End recht seliglich bedenke. |
3. |
Dein Geist regier mich als ein Kind und richte meine Gänge, hilf mir auch auf und fahre nicht zu strenge, wenn ich aus Schwachheit fall in Sünd, damit mich nicht verführen Satansränke mein End recht heiliglich bedenke. |
4. |
Gib, dass ich keinen Augenblick dich aus dem Herze lasse, dass ich mich stets in meinem Tun wohl fasse und werf die eitle Welt zurück, damit sie mich durch ihre Lust nicht kränke und ich mein End ohn Hindernis bedenke. |
5. |
Lass mich erwarten wohl bereit, wenn du mich wirst abholen, lass mich allein dir bleiben stets befohlen und denken an die Seligkeit, die du mir gibst aus Gnaden zum Geschenke, wenn ich mein End recht seliglich bedenke. |
6. |
Dein heilger Geist verlass mich nicht in meiner letzten Stunde, er schreie selbst aus meines Herzensgrunde, wenn Zung und Mund gleich nichts mehr spricht, ich weiß, er dämpft des Satans Mordgezänke, wenn ich vorher mein Ende wohl bedenke. |
7. |
Er wohne mir mit Troste bei, in allem Kreuz und Leiden, dass ich mit Fried und Freude mög abscheiden, und ewig werde froh und frei, dass mich nun bald der Strom der Wollust tränke; ach gib! dass ich mein Ende stets bedenke. |
Besetzung | Continuo |
Entstehungszeit | 1736 |
Bemerkungen | Schemelli Gesangbuch Nr. 396, NBA Nr. 31 |
Bach Cantata Page Text provided by Joachim Vogelsänger |