BWV Anh.I 1211 | Der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harret |
Musik verschollen | |
Vor der Trauung | |
1. Recitativo |
Der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harret und der Seelen, die nach Ihm fraget. Es ist ein köstlich Ding, gedultig seyn, und auf die Hülffe des Herrn hoffen. |
2. Aria |
Ich habe Gott in meinen Augen, Denn freundlich ist sein Angesicht: Gleichwie die Bluhmen in den Auen, Mit Freuden nach der Sonne schauen, So wird mein Hertz auch aufgericht'. |
3. Recitativo |
Vergnügter Bräutigam, das ist Dein Sinn, Dein Herze harrt auf Gott und seine Freundlichkeit, Die Seele hört nicht auf nach ihm zu fragen. Es schiene zwar Des Höchsten Hülffe wäre weit, Gott hätte gantz und gar Sein freundlich Angesicht In einen grausamen verwandelt. Wie schmertzlich und wie offt Hat Dich des Höchsten Hand geschlagen, Und, wie ein Mensch gedenckt und spricht, Zu hart an Dir gehandelt. Jedoch Dein Hertze wich, und wanckte nicht, Und hat bey seinem schweren Joch Auf Tröstung mit Gedult gehofft. Und siehe nun, Hiere blühet dein Ergötzen, Gott will mit Dir nun wieder freundlich thun, Und Deinen Schmertz mit Lust ersetzen. |
4. Aria |
Vergnüge Dich! Lass Dein Auge munter werden, Die Beschwerden Weichen all hinter sich. Vergnüge Dich! Freue Dich, die edlen Triebe Deiner auserwehlten Liebe Sind der Lust beförderlich, Vergnüge Dich! |
5. Recitativo |
So tritt nun hin an das Altar, Wo Deine Braut Dir Ja! und Hände beut Und werde Gottes Freundlichkeit Daselbst gewahr. |
Nach der Trauung | |
6. Recitativo |
Meine Gnade will ich nicht von ihm wenden und meine Wahrheit nicht lassen fehlen. |
7. Aria |
Wohl Dir! Du treuverlobtes Paar, Wer will nun Deinen Seegen zehlen, Gott schließt sich selber bey Dir ein, Und spricht: Ich will genädig seyn, Und meine Wahrheit soll nicht fehlen. |
8. Recitativo |
Ja! ja! es wird Dir auch nicht fehlen Gesegnet gehst Du aus, Gesegnet gehst Du ein, Und Dein geehrtes Hauß Wird wie ein Tag voll Sonnen-Schein, Glecih wie ein steter Frühling seyn. Und siehe, wie jetzt Dein Vermählen gründt, Da einer Freundin frohes Fest Auch Ihre Lust zu Deiner treten läst, O! das ist ein gewisses Zeichen, So wie Ihr Hertz und Hertz zusammen bindt, Wird auch Dein Freundschaffts-Bund nie brechen oder weichen. |
9. Aria |
So blühe Dein Hauß, Im Seegen, im Wachsen, im Glücke. Dein gedeylich Wohlergehn Müsse täglich sich erhöhn, Aber niemahls nicht zurücke Oder gäntzlich untergehn. |
10. Recitativo |
Ihr werdet, werthes Paar, Die Lust an Eurer Liebe sehn, Der Himmel will, es muß geschehn, Die Gnade bleibet immerdar, Und Gottes Wahrheit kan nicht fehlen. |
11. Choral |
Wohl Dir! Du treuverlobtes Paar, Wir will nun Deinen Seegen zehlen. |
Entstehungszeit | 18. Januar 1729 |
Text | Christian Friedrich Henrici (Picander) 1732 |
Bemerkungen | Musik verschollen |
Anlass | Trauung von Johann Friedrich Höckner und Jacobina Agnetha Bartholomäi |
Bach Cantata Page Created by Walter F. Bischof |