BWV 63 | Christen, ätzet diesen Tag |
1. Coro Tromba I-IV, Tamburi, Oboe I-III, Fagotto, Violino I/II, Viola, Continuo |
Christen, ätzet diesen Tag In Metall und Marmorsteine! Kommt und eilt mit mir zur Krippen Und erweist mit frohen Lippen Euren Dank und eure Pflicht; Denn der Strahl, so da einbricht, Zeigt sich euch zum Gnadenscheine. |
2. Recitativo A Violino I/II, Viola, Continuo |
O selger Tag! o ungemeines Heute, An dem das Heil der Welt, Der Schilo, den Gott schon im Paradies Dem menschlichen Geschlecht verhieß, Nunmehro sich vollkommen dargestellt Und suchet Israel von der Gefangenschaft und Sklavenketten Des Satans zu erretten. Du liebster Gott, was sind wir arme doch? Ein abgefallnes Volk, so dich verlassen; Und dennoch willst du uns nicht hassen; Denn eh wir sollen noch nach dem Verdienst zu Boden liegen, Eh muss die Gottheit sich bequemen, Die menschliche Natur an sich zu nehmen Und auf der Erden Im Hirtenstall zu einem Kinde werden. O unbegreifliches, doch seliges Verfügen! |
3. Aria (Duetto) S B Oboe solo, Continuo |
Gott, du hast es wohl gefüget, Was uns itzo widerfährt. Drum lasst uns auf ihn stets trauen Und auf seine Gnade bauen, Denn er hat uns dies beschert, Was uns ewig nun vergnüget. |
4. Recitativo T Continuo |
So kehret sich nun heut Das bange Leid, Mit welchem Israel geängstet und beladen, In lauter Heil und Gnaden. Der Löw aus Davids Stamme ist erschienen, Sein Bogen ist gespannt, das Schwert ist schon gewetzt, Womit er uns in vor'ge Freiheit setzt. |
5. Aria (Duetto) A T Violino I/II, Viola, Continuo |
Ruft und fleht den Himmel an, Kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen, Ihr sollt euch ob dem erfreuen, Was Gott hat anheut getan! Da uns seine Huld verpfleget Und mit so viel Heil beleget, Dass man nicht g'nug danken kann. |
6. Recitativo B Oboe I-III, Violino I/II, Viola, Fagotto, Continuo |
Verdoppelt euch demnach, ihr heißen Andachtsflammen, Und schlagt in Demut brünstiglich zusammen! Steigt fröhlich himmelan Und danket Gott vor dies, was er getan! |
7. Coro Tromba I-IV, Tamburi, Oboe I-III, Fagotto, Violino I/II, Viola, Continuo |
Höchster, schau in Gnaden an Diese Glut gebückter Seelen! Lass den Dank, den wir dir bringen, Angenehme vor dir klingen, Lass uns stets in Segen gehn, Aber niemals nicht geschehn, Dass uns der Satan möge quälen. |
Besetzung | Soli: S A T B, Coro: S A T B, Tromba I-IV, Tamburi, Oboe I-III, Fagotto, Violino I/II, Viola, Continuo |
Entstehungszeit | 25. Dezember 1713 |
Text | Unbekannter Dichter; 1, 3, 5, 7: Johann Michael Heineccius 1718 |
Anlass | 1. Weihnachtstag |
Diskussion | Aryeh Oron Julian Mincham |
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