BWV 506 | Was bist du doch, o Seele, so betrübet |
1. |
Was bist du doch, o Seele, so betrübet, da dir der Herr ein Kreuz zu tragen giebet? Was grämst du dich. so ängstiglich, als würdest du drum nicht von Gott geliebet? |
2. |
Wie bist du so unruhig und bekümmert, weil dich die Freudensonne nicht anschimmert Was sorgest du, bist voll Unruh? Dadurch wird ja dein Zustand nur verschlimmert. |
3. |
Was quälst du dich mit Zweifelmut und Sorgen, weil dir des Herren Hülfe ist verborgen? Ach! wirf auf ihn die Sorge hin, der dich bisher versorgt, hilft heut und morgen. |
4. |
Er lässt gewisslich dich nicht hülflos bleiben und wird zur rechten Zeit die Not vertreiben. Nach Angst und Leid folgt Lust und Freud, drum sollt du nur geduldig sein und gläuben. |
5. |
Gott tut dir väterlich als seinem Kinde, sind gleich die Schläge hart und nicht gelinde, so trau ihm doch, er liebt dich noch und schafft, dass endlich all dein Leid verschwinde. |
6. |
Halt stille in Geduld, Gott meint es treulich, und seiner Ruten Zucht ist dir gedeihlich dass sei gewiss und gläube dies, das liebe Kreuz ist dir sehr gut und heilig. |
7. |
Harr nur und trau auf Gott in allem Leiden und lass dich keine Not von ihm abscheiden, hör, was er sagt, sei unverzagt, mein Kind, ich will dich mir zum Preis bereiten. |
8. |
Drum, Seele, sei getrost zu Gott erhoben, sein hülfreich Antlitz zeigt sich dir von oben, er ist dein Gott, hilft dir aus Not, du sollt ihn hier und dort mit Freuden loben. |
Besetzung | Continuo |
Entstehungszeit | 1736 |
Text | Rudolph Friedrich von Schultt 1736 |
Bemerkungen | Schemelli Gesangbuch Nr. 779, NBA Nr. 55 |
Bach Cantata Page Text provided by Joachim Vogelsänger |