BWV 496 | Seelenbräutigam |
1. |
Seelenbräutigam, Jesu, Gotteslamm! habe Dank für deine Liebe, die mich zieht aus reinem Triebe von dem Sündenschlamm, Jesu, Gotteslamm. |
2. |
Deine Liebesglut Licht stärket Mut und Blut, wend nu freundlich mich anblickest und an deine Brust mich drückest, macht mich wohlgemut deine Liebesglut. |
3. |
Wahrer Mensch und Gott, Tost in Not und Tod, du bist darum Mensch geboren, zu ersetzen, was verloren, durch dein Blut so rot, wahrer Mensch und Gott. |
4. |
Meines Glaubens Licht lass verlöschen nicht, salbe mich mit Freudenöle, dass hinfort in meiner Seele ja verlösche nicht deine Liebesglut. |
5. |
So werd ich in dir bleiben für und für, deine Liebe will ich ehren und in dir dein Lob vermehren, weil ich für und für bleiben werd in dir. |
6. |
Held aus Davids Stamm, deine Liebesflamm mich ernähre, und verwehre, dass die Welt mich nicht versehre, ob sie mir gleich gram, Held aus Davids Stamm. |
7. |
Großer Friedensfürst, wie hast du gedürst nach der Menschen Heil und Leben und dich in den Tod gegeben, da du riefst: Mich dürst', großer Friedensfürst. |
8. |
Deinen Frieden gib aus so reiner Lieb, uns, den Deinen, die dich kennen und nach dir sich Christen nennen, denen bist du lieb, deinen Frieden gib. |
9. |
Wer der Welt abstirbt, emsig sich bewirbt um den lebendigen Glauben, der wird bald empfind1ich schauen, dass niemand verdirbt, wer der Welt abstirbt. |
10. |
Nun ergreif ich dich, ach! ergreife mich! ich will nimmermehr dich lassen, sondern gläubig dich umfassen, weil im Glauben ich nun ergreife dich. |
11. |
Wenn ich weinen muss, wird dein Tränenfluss nun die meinen auch begleiten und zu deinen Wunden leiten, dass mein Tränenfluss sich bald stillen muss. |
12. |
Wenn ich mich aufs neu wiederum erfreu, freuest du dich auch zugleiche, bis ich dort in deinem Reiche ewiglich aufs neu mich mit dir erfreu. |
13. |
Hier durch Spott und Hohn, dort die Ehrenkron; hier im Hoffen und im Glauben, dort im Haben und im Schauen; denn die Ehrenkron folgt auf Spott und Hohn. |
14. |
Jesu, hilf, dass ich allhier ritterlich alles durch dich überwinde und in deinem Sieg empfinde, wie so ritterlich du gekämpft für mich. |
15. |
Du mein Preis und Ruhm, werte Saronsblum, in mir soll nun nichts erschallen als was dir nur kann gefallen, werte Saronsblum, du mein Preis und Ruhm. |
Besetzung | Continuo |
Entstehungszeit | 1736 |
Text | Adam Drese 1695 |
Bemerkungen | Schemelli Gesangbuch Nr. 472, NBA Nr. 35 |
Bach Cantata Page Text provided by Joachim Vogelsänger |