BWV 487 | Mein Jesu! was vor Seelenweh |
1. |
Mein Jesu! was vor Seelenweh befällt dich in Gethsemane, darein du bist gegangen Des Todes Angst, der Höllen Qual und alle Bäche Belial, die haben dich umfangen. Du zagst, du klagst, zitterst, bebest und erhebest im Elende zu dem Himmel deine Hände. |
2. |
Ach Vater! sprichst du: Siehe doch! ists möglich, dass das Schmerzensjoch, die größte Pein auf Erden, ists möglich, dass die Zentnernot, der Kreuzeskelch und ewge Tod von mir genommen werden? Herzlich bitt ich! Doch so ferne du nicht gerne möchtest sehen, mag dein Wille nur geschehen. |
3. |
Du schwitzest große Tropfen Blut, es brennt dich Gottes Zornes Glut wie feurerhitzte Töpfe. Du windest dich elendiglich, ein Engel kömmt und stärket dich, den Schöpfer, das Geschöpfe! Ach was ist das! was vor Trauren, was vor Schauren, was vor Plagen muss mein Jesus auf sich tragen! |
4. |
Ich Sünder, warum frag ich noch? Sind meine Missetaten doch die Ursach solcher Schmerzen. Ich sollte dieses große Leid in Ewigkeit mit Traurigkeit empfinden in dem Herzen. Zittern, Schüttern und Verzagen, Höllenplagen, Feuerflammen sollten gehn übr mich zusammen. |
5. |
Du, treuester Immanuel! befreiest meine arme Seel von allen Höllenplagen, dein übergroße Seelenangst, in der du mit dem Tode rangst, erlöst sie von dem Zagen. Ach! wie kann sie nunmehr singen, freudig springen und dich loben, dass du sie so hoch erhoben. |
6. |
Sei ewig drum von mir gepreist, und lass mir deinen Freudengeist das Herze kräftig stärken. Lass deine große Angst und Weh und dein betrübt Gethsemane mein Herze stets bemerken, bis ich endlich aus dem Leiden in die Freuden möge kommen, wo du lebst mit allen Frommen. |
Besetzung | Continuo |
Entstehungszeit | 1736 |
Bemerkungen | Schemelli Gesangbuch Nr. 283, NBA Nr. 19 |
Bach Cantata Page Text provided by Joachim Vogelsänger |