BWV 476 | Ihr Gestirn, ihr hohen Lüfte |
1. |
Ihr Gestirn, ihr hohen Lüfte und du lichtes Firmament, tiefes Rund, ihr dunklen Klüfte, die der Widerschall zertrennt, jauchzet fröhlich, lasst das Singen jetzt bis durch die Wolken dringen. |
2. |
Aber du, o Mensch, für allen Hebe deine Stimm empor, lass ein Freudenlied erschallen dort mit jenem Engelchor, das den Hirten auf der Weide heut verkündigt große Freude. |
3. |
Freude, Freud in hohen Höhen, Freude, Freud in tiefen Tal. Freud und Wonne, wo wir gehen, Freud und Lachen ohne Zahl. Freude, Freud in unsern Toren, Gott ist heut ein Mensch geboren. |
4. |
Bist willkommen, Heil der Erden, sei willkommen, Jesulein! Dass wir möchten Herren werden, stellst du als ein Knecht dich ein. Du verlässt die hohen Thronen und willst nun hier unten wohnen. |
5. |
Bethlehem, uns wundert alle, wie es immer zu mag gehn, dass in deinem kleinen Sta1le kann der ganze Himmel stehn. Hat denn nun der Sterne Menge Raum in einer solchen Enge? |
6. |
Den die Welt nicht kann umschließen, der die Winde hält in Zaum, der muss hier den Stall begrüßen und hat in der Krippen Raum, der dies ganze Rund erfüllet liegt in Windeln eingehüllet. |
7. |
Weil du denn die schlechten Hütten, Jesu, nie verschmähet hast, ei so lass dich doch erbitten komm doch, komm, du edler Gast! Komm doch in mein Herz hinein, lass es deine Krippen sein. |
8. |
Komm, ich habe dir zur Wiegen schon ein Räumlein ausgesucht, drinnen sollt du sanfter liegen als in jener harten Bucht. Komm, mein Herz, das soll zum besten, so viel möglich, dich begästen. |
9. |
Zwar ist solche Herzensstube wohl kein schöner Fürstensaal, sondern eine finstre Grube; doch sobald dein Gnadenstrahl in denselben nur wird blinken wird es voller Sonnen dünken. |
Besetzung | Continuo |
Entstehungszeit | 1736 |
Text | Johann Franck 1674 |
Bemerkungen | Schemelli Gesangbuch Nr. 197, NBA Nr. 15, Melodie Christoph Peter 1655 |
Bach Cantata Page Text provided by Joachim Vogelsänger |