BWV 15 | Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen |
Erster Teil | |
1. Arioso B Clarino I/II, Principale, Timpani, Violino I/II, Viola, Continuo |
Denn Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger verwese. |
2. Recitativo S Continuo |
Mein Jesus ware tot, Nun aber lebet er von Ewigkeit zu Ewigkeit; Sein Auferstehen rettet mich aus Sterbensnot Und hat mir durch das Grab den Lebensweg bereit. Wie könnt es anders sein; Ein Mensch, der kann zwar sterben, Gott aber lebet immerdar; Stirbt er nun als ein Mensch, So kann der Sarg ihn nicht verderben, Vielmehr kommt die Verwesung in Gefahr. Er, der mir schon an Fleisch ist gleich gewesen, Wollt durch den letzten Feind mir auch noch ähnlich sein. Ich bin durch sein Begräbnis erst genesen Und zieht die Unvergänglichkeit in meine Schwachheit ein, Die mich ihm einverleibet, Damit mein Leib, wie er, nicht in der Erd verbleibet. |
3. Aria (Duetto) S A Violino I/II, Viola, Continuo |
Weichet, weichet, Furcht und Schrecken Ob der schwarzen Todesnacht! Christus wird mich auferwecken, Der sie hat zum Licht gemacht Und den Tod im Sieg verschlungen, Als er durch das Grab gedrungen. |
4. Aria T Clarino I/II, Principale, Timpani, Violino I/II, Viola, Continuo |
Entsetzet euch nicht. Ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten; Er ist auferstanden und ist nicht hie. |
5. Aria S Violino I/II, Viola, Continuo |
Auf, freue dich, Seele, du bist nun getröst', Dein Heiland, der hat dich vom Sterben erlöst. Es zaget die Hölle, der Satan erliegt, Der Tod ist bezwungen, die Sünde besiegt. Trotz sprech ich euch allen, die ihr mich bekriegt. |
Zweiter Teil | |
6. Terzetto A T B Clarino I/II, Principale, Timpani, Continuo |
Wo bleibet dein Rasen du höllischer Hund, Wer hat dir gestopfet den reißenden Schlund, Wer hat dir, o Schlange, zertreten das Haupt Und deine siegprangende Schläfe entlaubt? Sag, Hölle, wer hat dich der Krafte beraubt? Hier steht der Besieger bei Lorbeer und Fahn, Eilt, eilet, verennet dem Rückgang die Bahn! Du giftige Natter, verneure den Stich, Tod, greife den Stachel und würge um dich, Ein jedes versuche das beste vor sich! Seid böse, ihr Feinde, und gebet die Flucht: Es ist doch vergebens, was ihr hier gesucht. Der Löwe von Juda tritt prächtig hervor, Ihn hindert kein Riegel noch höllisches Tor. |
7. Aria (Duetto) S A Violino I/II, Viola, Continuo |
Ihr klaget mit Seufzen, ich jauchze mit Schall, Ihr weinet, ich lache: ob einerlei Fall; Euch kränket die plötzlich zerstörete Macht, Mir hat solch Verderben viel Freude gebracht, So künftig Tod, Teufel und Sünde verlacht. |
8. Sonata Clarino I/II, Principale, Timpani, Violino I/II, Viola, Continuo |
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9. Recitativo T B und Aria (Quartetto) S A T B nebst Choral Clarino I/II, Principale, Timpani, Violino I/II, Viola, Continuo |
Drum danket dem Höchsten, dem Störer des Krieges, Dem gütigen Geber so glücklichen Sieges! Sprich, Seele: Mein Jesu, mein Helfer, mein Port, Du Fülle der Satzung und donnerndem Wort, Bleib künftig, mein Heiland, mein Beistand, mein Hort! Dir schenk ich mich eigen, vertilge die Sünd, Die sich noch in Geistern und Herzen befind. Regier die Begierden und halte sie rein, und weil du gebüßet durch schmerzliche Pein, So decke die Schulden dein Grabmal und Stein. Weil du vom Tod erstanden bist, Werd ich im Grab nicht bleiben; Mein hsöchster Trost dein Auffahrt ist, Todsfurcht kann sie vertreiben. Denn wo du bist, da komm ich hin, Daß ich stets bei dir leb und bin; Drum fahr ich hin mit Freuden. |
Besetzung | Soli: S A T B, Coro: S A T B, Clarino I/II, Principale, Timpani, Violino I/II, Viola, Continuo |
Text | 1: Psalm 16, 10; 4: Markus 16,6; 9: N. Herman 1560 |
Bemerkungen | von Johann Ludwig Bach |
Anlass | 1. Osterfesttag |
Partitur | Melvin Unger's kommentierte Partitur |
Diskussion | Aryeh Oron |
Bach Cantata Page Created by Walter F. Bischof |