BWV 146 Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen
  
1. Sinfonia
Organo, Oboe I/II, Taille, Violino I/II, Viola, Continuo
  
2. Coro
Violino I/II, Viola, Continuo
Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen.
  
3. Aria A
Violino, Continuo
Ich will nach dem Himmel zu,
Schnödes Sodom, ich und du
Sind nunmehr geschieden.
    Meines Bleibens ist nicht hier,
    Denn ich lebe doch bei dir
    Nimmermehr in Frieden.
  
4. Recitativo S
Violino I/II, Viola, Continuo
Ach! wer doch schon im Himmel wär!
Wie dränget mich nicht die böse Welt!
Mit Weinen steh ich auf,
Mit Weinen leg ich mich zu Bette,
Wie trüglich wird mir nachgestellt!
Herr! merke, schaue drauf,
Sie hassen mich, und ohne Schuld,
Als wenn die Welt die Macht,
Mich gar zu töten hätte;
Und leb ich denn mit Seufzen und Geduld
Verlassen und veracht',
So hat sie noch an meinem Leide
Die größte Freude.
Mein Gott, das fällt mir schwer.
Ach! wenn ich doch,
Mein Jesu, heute noch
Bei dir im Himmel wär!
  
5. Aria S
Flauto traverso, Oboe d'amore I/II, Continuo
Ich säe meine Zähren
Mit bangem Herzen aus.
Jedoch mein Herzeleid
Wird mir die Herrlichkeit
Am Tage der seligen Ernte gebären.
  
6. Recitativo T
Continuo
Ich bin bereit,
Mein Kreuz geduldig zu ertragen;
Ich weiß, dass alle meine Plagen
Nicht wert der Herrlichkeit,
Die Gott an den erwählten Scharen
Und auch an mir wird offenbaren.
Itzt wein ich, da das Weltgetümmel
Bei meinem Jammer fröhlich scheint.
Bald kommt die Zeit,
Da sich mein Herz erfreut,
Und da die Welt einst ohne Tröster weint.
Wer mit dem Feinde ringt und schlägt,
Dem wird die Krone beigelegt;
Denn Gott trägt keinen nicht mit Händen in den Himmel.
  
7. Aria (Duetto) T B
Oboe I/II, Violino I/II, Viola, Continuo
Wie will ich mich freuen, wie will ich mich laben,
Wenn alle vergängliche Trübsal vorbei!
    Da glänz ich wie Sterne und leuchte wie Sonne,
    Da störet die himmlische selige Wonne
    Kein Trauern, Heulen und Geschrei.
  
8. Choral
Freu dich sehr, o meine Seele,
und vergiß all Not und Qual,
weil dich nun Christus, dein Herre,
ruft aus diesem Jammertal.
Aus Trübsal und großem Leid
sollst du fahren in die Freud,
die kein Ohre je hat gehöret,
und in Ewigkeit auch währt.

Denn wer selig dahin fähret,
Da kein Tod mehr klopfet an,
Dem ist alles wohl gewähret,
Was er ihm nur wünschen kann.
Er ist in der festen Stadt,
Da Gott seine Wohnung hat;
Er ist in das Schloß geführet,
Das kein Unglück nie berühret.

Besetzung Soli: S A T B, Coro: S A T B, Flauto traverso, Oboe I/II, Taille, Oboe d'amore I/II, Organo, Violino I/II, Viola, Continuo
Entstehungszeit 18. April 1728
Text unbekannter Dichter; 2: nach Apostelgeschichte 14,22; 8: Text ist nicht überliefert 8(2) vorgeschlagen von A. Dürr
Anlass Jubilate
Diskussion Aryeh Oron Julian Mincham

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